Recht & Verwaltung27 Mai, 2020

„If I had a hammer…“ - Wissensgraphen als neuer KI-Universalhammer auch für Legal Tech?

Wissensgraphen

Foto: Joshua Woroniecki/Pixabay

Auf der virtuellen Extended Semantic Web Conference (ESWC) 2020 werden dieses Jahr vom 2. bis 4. Juni 2020 wissenschaftliche Ergebnisse und technologische Innovationen rund um semantische Technologien diskutiert. Hier ist die Zusammenarbeit vieler Disziplinen gefragt, u.a.: Künstliche Intelligenz, Verarbeitung natürlicher Sprache, Datenbanken und Informationssysteme, Information Retrieval, Maschinelles Lernen, Multimedia, Distributed Systems, Soziale Netzwerke, Web-Engineering und Web-Wissenschaft. Christian Dirschl, Chief Content Architect im Innovation & UX Team von Wolters Kluwer Deutschland, ist ebenfalls auf der ESWC 2020 vertreten und hat Konferenz-Papiere zum Thema „Wissensgraphen“ beigesteuert. In seinem Artikel erklärt er, worum es hierbei geht…

Neben Methoden des maschinellen Lernens (vor allem Deep Learning) sind sogenannte Wissensgraphen der neue Universalhammer für Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz. Der Gartner Hype Cycle für Emerging Technologies platziert die Wissensgraphen nicht zufällig direkt neben Explainable AI. Wissensgraphen sollen dazu führen, den großen Nachteil maschinellen Lernens, nämlich die fehlende Transparenz und Erklärungsfähigkeit dieser Verfahren, zu beheben. Das ist insbesondere für Zielgruppen im juristischen Bereich wichtig: Algorithmen sollten ihnen bei Bedarf sagen, wie sie zu ihren Ergebnissen gekommen sind. Das werden Wissensgraphen in Zukunft ermöglichen.

Aus diesem Grund arbeiten wir bei Wolters Kluwer an verschiedenen Stellen an und mit Wissensgraphen und bauen damit die Grundlage für skalierbare und nachhaltige Expertenlösungen auf globaler Ebene. Diese Arbeit ist einerseits eine Investition in die Zukunft, andererseits aber schon jetzt Teil der Produktentwicklung, beispielsweise bei unserer neuen Lösung CaseWorx.

Auch von der Forschungscommunity werden unsere Forschungen in diesem Bereich gewürdigt: Gleich zwei unserer Forschungsartikel wurden bei der weltweit bedeutenden Extended Semantic Web Conference (ESWC) nach einem aufwändigen Peer-Review-Prozess angenommen.

Wir werden dort kommende Woche unsere Ergebnisse zum Aufbau eines globalen Wissensgraphen und zur prototypischen „Wissensgraphsuche“ vorstellen und mit den führenden Forschern in diesem Gebiet diskutieren.

Weitere Informationen zur ESWC 2020 gibt es hier: https://2020.eswc-conferences.org/

Christian Dirschl

Christian Dirschl

Chief Content Architect im Innovation & UX Team von Wolters Kluwer Deutschland

Christian Dirschls Hauptaufgabe liegt darin, Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zu pflegen. Damit ist er immer am „Puls der Zeit“, um Markttrends und Veränderungen möglichst frühzeitig zu erkennen und transparent zu machen.

Als gefragter Speaker ist er auf verschiedenen Kongressen und Konferenzen vertreten, u.a. SEMANTiCS, ESWC, Big-Data.AI Summit, Future for Publishing Konferenz des Publication Office der EU, Kremser Wissensmanagement-Tage, usw. Als externer Experte unterstützt er die DBpedia Association (https://wiki.dbpedia.org/board). DBpedia stellt einen großen mehrsprachigen Wissensgraphen als Open Data zur Verfügung, der Informationen aus Wikipedia in maschinenlesbarer Form enthält. Dieses Wissen kann in KI-Anwendungen dazu eingesetzt werden, damit das System mehr von der Welt „versteht“ und über mehr Allgemeinwissen verfügt.

Seit 2001 ist Christian Dirschl für Wolters Kluwer Deutschland tätig und hat in unterschiedlichen Funktionen an der Digitalisierung des Unternehmens teilweise maßgeblich mitgewirkt.

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