Recht & Verwaltung14 Mai, 2018

Künstliche Intelligenz und Legal Operations

Künstliche Intelligenz und Legal Operations

“Künstliche Intelligenz (KI) führt oft zu besserer Arbeit und höherer Zufriedenheit der ausführenden Menschen – und letztlich zu besseren Ergebnissen für den Kunden.“ Zu diesem Fazit kommen das Harvard Business Review* und viele weitere wissenschaftliche Vordenker, wenn sie über den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI, engl. Artificial Intelligence/AI) im Business-Umfeld diskutieren.

Insbesondere unterstreichen die Experten immer wieder, dass die Sorge „Maschinen klauen uns unsere Jobs!“ unbegründet ist. Gängige Meinung ist vielmehr, dass Menschen verantwortlich bleiben, die neue Technologie sie aber dabei unterstützen wird, erheblich effektiver und effizienter zu werden.

Unsere Sicht bei Wolters Kluwer

Sandeep Sacheti ist Vice President Customer Information Management & Operational Excellence bei Wolters Kluwer Governance, Risk & Compliance. Er hat kürzlich zu diesem Thema auf dem General Counsel (GC) Roundtable referiert – gemeinsam mit Cameron Craig, Deputy General Counsel bei HSBC.

Beide Experten teilen die gleiche Sichtweise: KI-Technologien können eine durchschlagende und unterstützende Rolle dabei spielen, die Arbeit von General Counsels effektiver zu gestalten. Sie sind aber kein Ersatz für die menschlichen Experten in diesen Berufen, sondern eher ein wertvolles Werkzeug, das vom gesamten Team der Rechtsabteilung genutzt werden sollte.

Legal Operations: (nur) der neuste Trend?

Lange Zeit wurden Legal Operations Funktionen in Rechtsabteilungen zwar als wichtig, aber mit begrenzter strategischer Wichtigkeit angesehen. Heute spielen sie aber eine entscheidende Rolle in einer Organisation und legen fest, wie Rechtsdienstleistungen mit den strategischen Zielen des Unternehmens und den einzelnen Geschäftsbereichen in Einklang gebracht werden können. Legal Operations wird zum Werttreiber.

Und dank neuer KI-Technologien verfügen viele Rechtsabteilungen heute über Zugang zu diversen Werkzeugen, Technologien, Daten und anderen Ressourcen, die sie dabei unterstützen, strategischer zu arbeiten.

Am Steuer

Der General Counsel Roundtable brachte auch die Diskussion darüber auf, was CEOs von ihren Rechtsabteilungen heute erwarten. Wie andere Geschäftsbereiche auch müssen sie Kosten kontrollieren und Innovationen und Wettbewerbsvorteile liefern. Das spiegelt auch eine Studie von Wolters Kluwer wider, die gezeigt hat, dass mit Legal Operations eine neue Funktion entsteht, die in Rechtsabteilungen Innovation und Effizienz voranbringen soll.

Wichtigste Erkenntnisse waren:

  • KI-Technologien sind ein wichtiges Tool, um Effizienz und Kosten zu managen. Ein Beispiel ist die automatische Analyse von Rechnungen, die von Kanzleien in der Rechtsabteilung eingehen.
  • KI kann Compliance sicherstellen, z.B. indem bestimmte Vorgaben aus Richtlinien bei eingehenden Rechnungen automatisch abgeprüft werden.
  • KI verbessert, KI ersetzt nicht: Denn der wahre Wert Künstlicher Intelligenz liegt in effizienter Kombination mit der Expertise von menschlichen (Rechts-) Experten.

Kurz gesagt, ist die steigende Nutzung von KI-Technologien im Recht und insbesondere in Rechtsabteilungen eine positive Entwicklung für die Mitarbeiter im Bereich Legal Operations.

*Quelle: https://hbr.org/cover-story/2017/07/the-business-of-artificial-intelligence

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